
Die Wurzeln des Aikido reichen zurück bis in das feudale Japan des 9. Jahrhunderts. Der Überlieferung nach wurden die ersten Techniken dieses Kampfsystems von Prinz Teijun, dem 6. Sohn des Kaisers Seiwa (850-880) entwickelt. Über die Jahrhunderte hinweg wurden diese Techniken nur innerhalb der Minamoto-Familie weitergegeben. Bis zu Shinra Saburo Yoshimitsu, dem jüngeren Bruder von Yishiie Minamoto. Yoshimitsu studierte die Anatomie des Körpers an Toten und Kriminellen. Er beobachtete auch Tiere (z.B. Spinnen), wie sie ihre Beute fingen.
Sein Wohnsitz, das Herrenhaus Daito, schließlich gab dem System den Namen unter dem es bekannt wurde: Daito-Ryu Aikijujutsu.
Sein 2. Sohn Yoshikyo wohnte in Takeda, in der Provinz Kai. Vermutlich ist der Name des „Takeda-Clans“ auf diesen Ort zurückzuführen.
Auch in die Daito-Ryu Techniken wurden nur Familienmitglieder eingeweiht und erreichten so auch Sokaku Takeda (1859-1943), der eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des modernen Aikido spielte. Mittlerweile gab es große Unterschiede zwischen dem Daito-Ryu und dem vor mehr als 1000 Jahre entwickelten System. Die spezifischen Techniken, die Takeda studierte, sind unbekannt. Außer sein Training des Ona-ha Itto-Ryu Kenjutsu. Er war ein berühmter Meister dieser Schwertkunst.
Takeda unterrichtete die Techniken auch außerhalb seiner Familie. Mit dem Untergang der Samurai-Kaste und Verbot des Schwerttragens in der Öffentlichkeit, konzentrierte er sich auf die waffenlosen Techniken des Jujutsu, bis zu diesem Zeitpunkt geheimgehaltene Techniken des Clans. Kombiniert mit anderen erlernten Techniken nannte er seine Kampfkunst zuerst Daito-Ryu Jujutsu und später Daito-Ryu Aikijujutsu.
Einer seiner Schüler war Morihei Ueshiba, der Gründer des heutigen Aikido. Ueshiba begegnete Takeda 1915 bei einem 10-tägigen Lehrgang. Er war so beeindruckt, dass er Daito-Ryu erlernte (die Basis der Aikido-Techniken). Zusätzlich studierte er Kito-Ryu Jujitsu, Yagyu-Shinkage-Ryu Kenjutsu und andere waffenlose und bewaffnete Kampfkünste.
Stark durch die shintoistisch orientierte Omotokyo Sekte des Deguchi Onisaburo beeinflusst, ergänzte Ueshiba das harte körperliche Training in verstärktem Maße durch Meditationsübungen.
1931 eröffnete Ueshiba sein Kobukan, das mitunter auch „Höllendojo“ genannt wurde. Es war Ueshibas körperlich stärkste Zeit, sein Training war hart. Zu dieser Zeit war unter seinen Schülern auch Gozo Shioda, der spätere Gründer des Yoshinkan Aikido.
1942 ging Ueshiba nach Iwama, er eröffnete ein weiteres Dojo und bewirtschaftete eine Farm. 1945 gründete er das Aikikai, trotz des Verbotes der Kampfkünste nach dem Krieg. Das Aikikai Honbu Dojo befand sich in Tokio, obwohl Ueshiba hauptsächlich in Iwama verweilte.
Das Dojo in Tokio leitete sein Sohn Kisshomaru und andere seiner besten Schüler, darunter Tohei Koichi, der später Shin Shin Toitsu Aikido (die Ki-Society) gründete.
Die beim Shinbukan unterrichtete Form entspricht der von Johann Toth (Budokan Dietfurt) nach den Gesichtspunkten der Anwendungsmöglichkeiten und Wirksamkeit im Alltag geschaffenen Kampfkunst. Die Bezeichnung „Tora Doshi“ ist ein Hinweis auf ihn (Geburtsjahr, Jahr des Tigers). Die wichtigsten Techniken des Aikido wurden in Form und Ausführung beibehalten.
Achtung, hier sei ein deutlicher Hinweis gegeben:
Ich erhebe nicht den Anspruch, dass ich ein reiner Aikido-Sensei bin oder gar ein Aikido-Dojo führe!
Ich habe Erfahrung in Aikido und möchte dieses Wissen mit meinen Schülern teilen.
Für mich ist dieses Aikido-Wissen entscheidend, um vor allem das von mir unterichtete Karate weiter zu vervollständigen! Im Laufe der Jahre und über viele „Meister“ hinweg wurde viel von altem Wissen vergessen, Karate reduziert auf ein „Schlagen und Treten“. Das Anwenden der „Prinzipien des Aikido“, das Vertändnis der Techniken, verhilft dazu, viele Anwendungen in den älteren Kata des Karate wiederzufinden.
Somit Ja – es wird Aikido unterrichtet, aber wohl in einem anderen Maßstab, als man es in einem traditionellen Aikido-Dojo erwarten würde!
Mein Aikido ist als ein „Bonusprogramm“ für meine Karate-Schüler gedacht.

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